Lebenszeichen

Es tut mir soooo leid, dass mein Blog derzeit so vernachlässigt wird! Aber neben vollzeit Uni und vollzeit Arbeit komme ich einfach zu nichts mehr, ich bin froh wenn ich mal ein paar Stunden Schlaf bekomme.. Vor allem die Uni hält mich sehr auf Trab dieses Semester. Meine Capstone Klasse, also die große 6-Stunden Abschlussklasse die wir machen müssen, ist verdammt hart und definitiv die schwierigste Klasse aus allen vier Jahren Studium. Mit den wöchentlichen sechs Stunden ist es nämlich nicht getan, die meiste Arbeit wartet außerhalb des Klassenraumes auf uns. Ich erzähle euch einfach mal ein bisschen, wie es aufgebaut ist.

Wir wurden in Gruppen eingeteilt, jeweils mit fünf Leuten. Als Team plant man dann sein eigenes Restaurant, mit Essensrichtung, Name, Menü, Deko, Arbeitsplan für die Mitarbeiter, Ablaufplan für den Service Tag... Einfach alles. Ich bin der General Manager für unser Restaurant und habe damit quasi Übersicht über alles und muss zusehen, dass alles läuft. Mein Team und ich sind in den letzten fünf Wochen auf jeden Fall wie eine Familie zusammengewachsen und haben unzählige Stunden außerhalb des Unterrichts zusammen verbracht, um alles zu planen. Jede Woche mussten irgendwelche Hausaufgaben abgegeben werden und es gab non-stop etwas zu tun. Unser Riesenprojekt mussten wir letzte Woche abgeben, ein "Buch" in dem wir quasi unser Restaurant und alles was damit zu tun hat vorstellen, und erklären wie wir uns den Ablauf an unserem Service Tag vorstellen. Insgesamt sind wir auf 191 Seiten gekommen, man kann es also wirklich ein Buch nennen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein tolles Gefühl war, als ich es endlich zum Drucken geschickt habe :-)

Unser Thema ist übrigens ein Deli Restaurant (ich weiß ehrlich gesagt nicht, womit ich das in Deutschland vergleichen könnte..) und unser Service ist am 8. April. Ab morgen ist das Restaurant auf dem Campus geöffnet und jeden Tag zum Mittag und Abend wird es von den verschiedenen Gruppen aus den verschiedenen Klassen geleitet. Ich bin in der Mittwoch Klasse, bei uns geht es also ab jetzt jeden Mittwoch rund. Jede Gruppe hat nur einen Tag, an dem sie das Restaurant leitet. An allen anderen Tagen wird man in verschiedene Positionen innerhalb des Restaurants eingeteilt, man ist also ein Mitarbeiter anstatt Manager. Ich bin zum Beispiel zweimal Bedienung (Server?!), einmal Beverage Runner / Getränke-Bringer (ich habe beim besten Willen keine Ahnung wie ich diese Dinge übersetzen soll haha), einmal Pastry Chef (Nachtisch zubereiten) und einmal Prep Cook (in der Küche beim Vorbereiten helfen, Gemüse schnippeln etc).

mein Team

unser Buch haha

Ich hoffe ich habe es halbwegs verständlich erklärt :-) Ich bin auf jeden Fall sehr froh, wenn diese Klasse vorbei ist. Immerhin haben wir das Schlimmste an Papierkram jetzt überstanden. Von nun an ist es halt nur noch die Restaurant Arbeit, also wenigstens keine Hausaufgaben oder so. Meine anderen vier Klassen stehen vollkommen hinten an, weil ich wie gesagt all meine Kraft in diese Geschichte stecken muss/musste. Bisher sind meine Noten okay, ich mache mir aber keinen Druck mehr. Mein 4.0 Notendurchschnitt ist eh Vergangenheit und mein einziges Ziel ist es jetzt, meine letzten fünf Klassen zu bestehen, damit ich im Mai abschließen kann. 2,5 Monate noch und es ist endlich geschafft! Ich werde jetzt bald mein Cap & Gown kaufen für den Abschluss und dann werden eine Freundin und ich unsere Cap schön verzieren und dann Graduation Pictures machen :-) Sie hat außerdem schon ihre Einladungen bestellt, die sie an Familie und Freunde in ganz Amerika schickt. Hier ist das nämlich so, dass einem dann automatisch Geld geschickt wird haha. Ich werde das nicht machen, da ich ja hier in den USA keine Familie hab oder so.

Abgesehen von Uni und Arbeit gibt es aber nicht so viel zu erzählen bei mir. Wie gesagt, ich mache nichts anderes mehr außer Schule, arbeiten, schlafen. Wenn ich dann doch mal ein wenig Zeit habe, unternehme ich viel mit meinen Arbeitskollegen, vor allem essen tun wir gerne und viel! Ich bin froh so tolle neue Freundschaften gefunden zu haben durch meinen Job. Fast ein halbes Jahr arbeite ich nun schon im Four Seasons und liebe es immer noch!

schöner Sonnenuntergang von vor ein paar Tagen